Die vorher getrennten Stahlplatten verbinden sich an ihren alten Grenzen miteinander zu einem neuen Ganzen

Rede von Ralf Bertscheit zur Eröffnung der Austellung
Ralf Bertscheit / Jürgen Klugmann / Jochen Warth
in der Galerie kunst_raum haerten, Jettenburg, 2001


… Mich interessiert es nicht mehr, von meinem Leben zu erzählen, von dem was geschehen ist,
mich interessiert es nicht, meine Arbeiten zu Sprachrohren zu machen,
mich interessiert eine andere Art der Erzählung, eine die nicht voranschreitet und deren Ende
schon nach wenigen Sätzen absehbar ist,
eine, bei der man nicht mitfiebert,
eine, die nicht dramatisch ist.
Manchmal vergesse ich beim Arbeiten an einer Skulptur, was ich da eigentlich mache,
und dann komme ich ihr auf die Spur …
mich interessiert eine Erzählung, die nicht läuft, sondern stillsteht,
eine, die ist, hier und jetzt,
eine, die sie selbst ist …
dieses Ding …
… geht das ?

… Ich will ein Ganzes machen, ein Ganzes.
Wenn ich Beton in eine Form gieße, habe ich aus Millionen Körnchen Zementstaub
und abertausenden Körnchen Sand und vielen Tropfen Wasser
ein Ganzes, ein Ding, Eins gemacht.
Das ist nicht mehr zerteilbar,
das ist nach außen abgeschlossen und ruht nach innen in sich.
Wenn ich Stahlplatten zusammenschweiße, löse ich das Metall an den Schweißnähten soweit auf,
dass es flüssig wird, dass es hier in seinen Bestandteilen frei fließt und sich bewegt,
um dann, im Erkalten, zu einem neuen Ganzen zu werden.
Die vorher getrennten Stahlplatten, die jede für sich ein Ganzes waren,
verbinden sich an ihren alten Grenzen miteinander zu einem neuen Ganzen …


 

Monumente aus Eisen und Stahl

Dr. Barbara Lipps-Kant über Jochen Warth


Wie denkwürdige Zeichen aus vergangener Zeit muten sie an, die gekrümmten, in der Bewegung verharrenden Objekte aus Eisen oder Stahl. Sie stehen, liegen oder hängen, allein oder in Gruppen. Die Oberflächen, von Spuren der Witterung rostig, in Schattierungen warmer Brauntöne erglühend, oder bisweilen glänzend poliert und wie Spiegel scheinend, schließlich auch in dunklen Tönen gehalten und von der gleichmäßigen Markierung der Schweißpunkte gezeichnet, diese Oberflächen verleihen den Werken eine eigenartige Physiognomie.

Es sind sperrige, karge Arbeiten mit tief verborgenem Sinn, die sich – falls ein Realitätsanspruch vorliegt – dem Zugriff des Betrachters weitgehend entziehen. Schönheit gepaart mit Unnahbarkeit. Es sind Werke, denen das gewählte Material vordergründig Präsenz verleiht, die darüber hinaus Schwerelosigkeit atmen. Vor allem aber sind es Verherrlichungen einer Idee. Metaphern der gestundeten Zeit. Metaphern einer in sich ruhenden, fließenden Bewegung.

Jochen Warths erstaunliche Entwicklung als Bildhauer begann Anfang der achtziger Jahre mit dem Material Holz.

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Er arbeitet gegen den Strom, anachronistisch. Reduktion, Konzentration, Präzision

Rede von C.H.C. Geiselhardt zur Eröffnung der Austellung
Skulpturen und Wandzeichen
in der Galerie im Griesbad, Ulm, Oktober 1999


Meine Damen und Herren,

Skulpturen und Wandzeichen von Jochen Warth in der Galerie im Griesbad in Ulm. Dreidimensionale, plastische Objekte hier in diesen Räumen. Plastiken und Objekte im Raum. Körper im Raum. Raumkörper. Raum. Versuchen wir unsere Vorstellungen des elementaren Begriffs Raum genauer zu erfassen, stoßen wir in den Wurzeln immer wieder auf die Tätigkeit des Bauens. In der langen Tradition des architektonischen Bauens finden sich, dabei immer die physikalischen Grenzen des Handwerks auslotend, die sich stetig weiterentwickelnden Erfahrungen unserer Raumvorstellungen. In anschaulichster Weise ist dieser Prozess hier in Ulm unmittelbar sichtbar vor unseren Augen: „Er arbeitet gegen den Strom, anachronistisch. Reduktion, Konzentration, Präzision“ weiterlesen

Jochen Warths Material ist der Stahl

Setzte er in früheren Arbeiten oft Holz als Kontrast ein, so beschränkt er sich heute vorwiegend auf Stahl und Beton. Nach wie vor handeln seine Plastiken von Masse und Raum, Bewegung und Ruhe. Klare, einfache Formen, ungegenständlich, geometrisch abstrakt.

„Ohne Titel“ benennt er deswegen auch die überwiegende Anzahl seiner Arbeiten und gibt so dem Betrachter Raum für eigene Assoziationen. Es gibt keine Ablenkung vom Wesentlichen. Ausgangspunkt sind gewöhnliche Stahlplatten, 1-3 mm stark, die geschnitten, gesägt, gebogen und zusammengeschweißt werden. So wird Fläche zum Körper, zum Raum, zu einem dreidimensionalen raumgreifenden Objekt – krallenförmig gekrümmt, gebogen, liegend, stehend, oder hängend.

Bewegung ist eines seiner wichtigen Themen: Bogenförmige Schwünge, parallel geführt, geben Richtungsimpulse in den Raum, die gedanklich weitergeführt und ergänzt werden sollen.Beim Umkreisen der Objekte entstehen so Überschneidungen und neue Zwischenräume. In jüngerer Zeit ragen die Objekte oft unverschlossen skelettartig in den Raum, dunkle Öffnungen brechen auf, lassen die Fläche zu Schalen werden, verweisen auf das innere Volumen.

Ich beschäftige mich physisch, mit viel Arbeit, mit dem Raum. Mühe, Umwege und die dadurch bedingte Verlangsamung spielen eine wichtige Rolle. So reflektiere und erarbeite ich Raum, mache ihn mir vertraut, eigne ihn mir an – bis er mir gehört.

Ausstellung in der Galerie Eiting 2016

Die Gallerie Eiting in Pfulling präsentiert Kunst von Jochen Warth und Ernst Eiting

Jochen Warth: Metall-Raum
Ernst Eiting: Wasser-Raum

Vernissage

Die Ausstellungseröffnung ist am Sonntag 11. Dezember 2016

Öffnungszeiten

Die Austellung läuft von 11.12.2016 – 19.02.2017 an 9 Nachmittagen
Sonntag 14 bis 17 Uhr,
Mo bis Fr nach Vereinbarung unter Telefon 07121-269691

Ausstellung im Stift Urach 2015

Logo der Ausstellung im Sift Urach
Jochen Warth: Wandzeichen / Skulpturen

Vernissage

Herzliche Einladung zur Vernissage
am Sonntag, 5. Juli 2015 um 14 Uhr
im Johannes-Brenz-Saal des Stift Urach.
Begrüßung: Kirchenrätin Bärbel Hartmann (Leiterin Stift Urach)

Ausstellung

Die Ausstellung läuft vom 5. Juli bis 20. September 2015

Öffnungszeiten

Montag bis Samstag 9 – 19 Uhr
und Sonntag 9 – 14 Uhr

Flyer zur Ausstellung (PDF)

 

Zeitungsartikel zur Ausstellung im Landratsamt 2014

Artikel des Schwäbischen Tagblatts vom 18.10.2014 über die Vernissage der Austellung von Jochen Warth im Landratsamt Tübingen:

Der Kunstsalon präsentierte eine metallische Verbindung aus den Elementen Markus Bella, Jochen Warth und Johanna Herdtfelder“ …

http://www.tagblatt.de/Nachrichten/Der-Kunstsalon-praesentierte-eine-metallische-Verbindung-aus-den-Elementen-Markus-Bella-Jochen-64197.html

Austellung im Landratsamt Tübingen 2014

Der Landkreis Tübingen zeigt in einer Ausstellung im Landratsamt Stahlplastiken von Jochen Warth

Ausstellung

16.10.2014 bis 09.11.2014
in der Glashalle des Landratsamts Tübingen

Vernissage

Die Ausstellungseröffnung findet im Rahmen der Reihe „Kunstsalon“ am Donnerstag 16. Oktober 2014 um 18.30 Uhr in der Glashalle des Landratsamts in Tübingen statt. Große Stahlskulpturen und rockig-punkige Musik aus der unabhängigen Musikszene der 1980er Jahre treffen unter dem Motto „Hartmetall meets Punk“ aufeinander. Den Soundtrack der Unabhängigkeit bringt DJ Markus Bella ins Landratsamt, der in den 80-er Jahren in der Tübinger Musikszene als Promoter und Konzertveranstalter aktiv war. Die Veranstaltung in der Glashalle des Landratsamts Tübingen, Wilhelm-Keil-Straße 50, ist kostenfrei.